Aufsteiger hofft auf Bestbesetzung
Das Geplänkel im Vorfeld der Begegnung zwischen dem TuS Bad Driburg und der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim war nicht von schlechten Eltern, denn am Allerheiligen besteht in Nordrhein-Westfalen und im Saarland nicht wie allgemein üblich bis 13 Uhr, sondern bis 18 Uhr Sportverbot. „Das wussten wir echt nicht, und Ligaleiter Jens Hecking bestätigte mir, dass dieser Feiertag nur alle sechs bis sieben Jahre auf einen Sonnabend fällt. Auch im Fußball finden keine Spiele statt. Ich habe mich bei der Bezirksregierung noch nach einer Extragenehmigung erkundigt, aber null Chance. Wenn wir uns dumm gestellt hätten, wäre eine vier- bis fünfstellige Strafe auf uns zukommen. Wir müssen nun unsere Plakate ändern, und auch mit unseren regionalen Zeitungen sowie Medienpartnern alles umdeichseln. Eine Menge Arbeit so kurzfristig“, berichtet TuS-Manager Franz-Josef Lingens. Und dann müssen auch die Gäste aus Bingen noch untergebracht werden, die eigentlich nach dem festgesetzten Spielbeginn von 14 Uhr, noch die Heimreise antreten wollten. Der nächste Konkurrent wartet auf die TTG am Sonntag in Watzenborn.
Der Leidensweg von Lingens soll nun zumindest sportlich ein Ende haben, denn die Saison beinhaltete schon so manche Tücken. Neben der Problematik um Spitzenspielerin Nina Mittelham, die aus der Verletzungs- und Krankheitstalsohle einfach nicht heraus kommt, das doch spätere Eintreffen der Inderin Shamini Kumaresan sowie die teilweise eher enttäuschenden Leistungen von Andrea Todorovic und Sarah de Nutte trugen dazu bei, dass Lingens nicht mehr weiß wo die Mannschaft steht.
„Ich hoffe nun inständig, dass wir am Wochenende auf alle sechs Spielerinnen zurückgreifen können. Katahrina Michajlova/Elena Waggermayer treten zusammen im Doppel an, und im Einzel spielen wir von eins bis vier. Shamini trainiert jetzt im Leistungszentrum in Düsseldorf, aber ihre Stärke kann ich schlecht beurteilen. Bislang war die Mannschaft neben der Spur, sodass ich uns gegen die TTG und den SV DJK Kolbermoor als Außenseiter sehe. Die Tagesform wird es wohl mit sich bringen, ob wir ein, zwei Punkte packen. Vom Spielvermögen, wenn dann auch alle ihr bestes Niveau abrufen, und mit ein wenig Glück, wovon wir noch nicht viel in Anspruch genommen haben, könnte es klappen. Idealerweise fangen wir mit Bingen an, dann kommen unsere Fans am Sonntag vielleicht gleich noch einmal. Zwei Heimspiele in einem solch kurzen Zeitraum sind nicht gerade günstig, zumal viele Zuschauer kommen um uns Siegen zu sehen, nicht nur dem Tischtennissport zuliebe“, berichtet Lingens. Ein Vorteil besitzt der Doppelpack, denn die Halle muss nicht zweimal hergerichtet werden. „Dafür benötige ich jedes Mal sieben Helfer für eineinhalb Stunden“, ergänzt der Manager.
Die TTG erwartet heißes Spiel
„Der Aufsteiger wird alles daran setzen möglichst in stärkster Aufstellung zu spielen. Die Gegnerinnen sind uns allerdings relativ unbekannt. Deshalb werden wir sie mit Sicherheit nicht unterschätzen und richten uns auf ein schwieriges Match ein. Die zeitliche Verschiebung ist natürlich auch für uns nicht günstig, wir hatten in Bingen schon die Hotelzimmer bei unserem Sponsor gebucht. Jetzt mussten wir dort kurzfristig stornieren und benötigen in Bad Driburg adäquaten Ersatz, wodurch uns zusätzliche Kosten entstehen. Unsere Nummer zwei Britt Eerland laboriert an einer Entzündung im Fuß, aber sie ist für uns unentbehrlich. Wir müssen schauen, wie sich der Trainingsrückstand auf ihre zum Saisonbeginn wirklich super starke Form ausgewirkt hat“, gibt sich TTG-Vorsitzender Joachim Lautebach zurückhaltend.
SV DJK Kolbermoor will Punkte mitnehmen
„Eine Prognose fällt schwer, da auch wir gegen die Kurstädterinnen in der Liga noch nicht spielten. Wir gehen aber schon davon aus, dass die Inderin zum Einsatz kommt. Oben müssen sich Sabine Winter und Wenling Tan-Monfardini nicht verstecken, sodass wir eigentlich zwei Punkte mit auf die Heimfahrt nehmen wollen“, hofft SV DJK-Vorstandsmitglied Frank Berger.
Text: Martina Emmert