Aufsteiger TuS Bad Driburg läuft seinen Erwartungen bei 2:10 Punkten hinterher, denn die Hoffnung vor der Saison ging Richtung Mittelfeldplatz in der Tabelle. Um den Sprung aus der Abstiegszone zu schaffen, soll bei der SV Böblingen der nächste Angriff unternommen werden. Nach drei Niederlagen in Serie soll der Knoten endlich mal wieder platzen.
Sonntag, 10.30 Uhr: SV Böblingen – TuS Bad Driburg
Der TuS Bad Driburg hat den Kopf natürlich noch nicht in den Sand gesteckt, auch wenn nach den Krankheits- und Verletzungsarien von Spitzenspielerin Nina Mittelham und der verzögerten Einreise der Inderin Shamini Kumaresan längst nicht alles rund lief. Eine Punkteausbeute am vergangenen Spieltag gegen den Tabellenzweiten TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und SV DJK Kolbermoor blieb aus, doch das Ende der Fahnenstange soll erreicht sein. Bei der SV Böblingen will die Mannschaft an einem Strang ziehen und zumindest ein Unentschieden herausholen.
„Wir werden schon am Sonnabend anreisen, um uns entsprechend einzustimmen und ausgeruht in die Partie zu gehen. Wir fahren über Düsseldorf und holen dort Shamini ab, dann geht es weiter zu Mittelhams und dann ist unser Bus mit neun Personen voll. Der Druck wird schon immer größer, so langsam aber sicher muss etwas passieren, denn danach bleibt uns nur noch der TSV Schwabhausen. Wir hoffen nur, dass unser Gastgeber nicht mit Xu Yanhua antritt, dass würde unsere Möglichkeiten erheblich mindern“, blickt TuS-Manager Franz-Josef Lingens voraus.
Qianhong Gotsch zu gewieft
Bei der Kalkulation der möglichen Punkte klammert der Klub aus dem Kreis Höxter Siege gegen die Nummer eins der Sportvereinigung, Abwehrass Qianhong Gotsch, aus. „Vielleicht erhalten Nina Mittelham und Andrea Todorovic gegen Mitsuki Yoshida ihre Chance, das wäre wichtig. Ich habe das Spiel gegen den NSC Watzenborn-Steinberg aus unseren Bilanzen gestrichen, dann bleibt oben ein Reales 1:10, das ist einfach zu wenig. Vor allem, weil wir auch in den Doppeln noch nicht richtig glücklich agiert haben“, erklärt Lingens. Auf ein Duell der Generationen dürfen die Böblinger Fans sicher zwischen der 46-jährigen Gotsch, die 2000 Europameisterin war, und der 17 Jahre alten Mädchen-Europameisterin von 2013 Mittelham gespannt sein. „Ich habe ja nichts zu verlieren, kann :)also sozusagen unbefangen aufspielen. Mir fehlt auch noch die Matchpraxis, aber ich denke, das wird wieder werden. Ein Erfolg für unser Team wäre schön, aber erst einmal muss gespielt werden“, gibt Mittelham Auskunft.;)
Sarah de Nutte muss ihr Herz in beide Hände nehmen
Aufgrund dieser Tatsachen lässt sich schnell erkennen, wer in Böblingen besonders in die Bresche springen soll. Das sind auf den Positionen drei und vier Sarah de Nutte und Kumaresan. Die Inderin setzte schon positive Akzente, und kann durchaus den gewünschten Beitrag zur Stabilität leisten, de Nutte konnte mit dem Sieg gegen Bernadett Balint (Kolbermoor) Selbstvertrauen tanken. „Mit einem 5:5 wären wir absolut zufrieden“, meint Lingens. „Wir freuen uns auf das Spiel gegen einen guten Aufsteiger, der deutlich stärker ist, als die Tabellenposition aussagt. Unser Gegner hatte viel mit Verletzungspech zu kämpfen, und ich bin mir sicher, dass der TuS am Saisonende nicht mehr auf einem Abstiegsplatz zu finden sein wird. Ein spannendes Spiel mit dem Tenor Abstiegskampf pur kann steigen. Bei uns sind alle Spielerinnen fit und an Bord, und mit einem 5:5 könnten auch wir leben“, berichtet SV-Trainer Volker Ziegler.
Julia Kaim gewinnt positive Eindrücke in ihrer ersten Ligasaison
Für die erst 16-jährige Julia Kaim war der Sprung in das Oberhaus nach einer langen Verletzungsphase nicht einfach, doch inzwischen hat sich die Nummer vier akklimatisiert. „Das Spiel gegen Bad Driburg wird sicherlich interessant.
Gegen die Luxemburgerin und Kumaresan habe ich noch nicht gespielt. Meine Gefühle sind eigentlich nicht gemischt, ich bin zwar ein bisschen nervös, aber ich habe ja nichts zu verlieren und werde von Anfang an mein Bestes geben. Meine Eindrücke insgesamt sind sehr gut, ich habe viel gelernt aus meinen Spielen, und ich freue mich Hongi und Mitzuki zuschauen zu können. Diese Partien sind sehr spannend, und ich kann auch manche Sachen abgucken.
Aus meiner Sicht habe ich bis jetzt eine gute Leistung erbracht. Wegen meiner langen Verletzung bin ich nicht in meiner Topform aber es ist ok“, gibt sich Kaim zufrieden.
Text: Martina Emmert