Der TuS Bad Driburg gibt leichte Entwarnung

Der Tabellenachte TuS Bad Driburg steht vor einem Doppelspieltag und liebäugelt an eigenen Tischen gegen den TV Busenbach zumindest mit einem Punktgewinn im Kampf um den Klassenerhalt. Spitzenspielerin Nina Mittelham scheint sich erholt zu haben und steht voraussichtlich zur Verfügung. Auf das Gastspiel an ihrer ehemaligen Wirkungsstädte freut sich TV-Mannschaftsführerin Jessica Göbel ganz besonders. Wie es sich anfühlt, wenn der personelle Schuh drückt, weiß die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim genau. Die Nummer zwei Britt Eerland befindet sich erfreulicherweise im Aufwind und wird gegen den TuS Bad Driburg antreten.

Sonnabend, 14 Uhr: TuS Bad Driburg – TV Busenbach

Sonntag, 14.30 Uhr: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – TuS Bad Driburg

Chancen steigen durch Nina Mittelham

Franz-Josef Lingens, Manager beim TuS Bad Driburg hat ein positives Zeichen von seiner Nummer eins Nina Mittelham. „Ich habe mit Ninas Vater Olaf gesprochen, der nichts Negatives gehört hat. Nina lebt ja im Leistungszentrum in Düsseldorf und geht dort auch zur Schule. Gestern traten wohl leichte Rückenbeschwerden auf, die aber keinen ernsthaften Hintergrund haben sollen. Dadurch ergibt sich für uns ein Hoffnungsschimmer“, erläutert Lingens. Aber erst wenn die dreifache Mädchen-Europameisterin von 2013 bei ihrem Klub auch wirklich am Tisch steht, steigen die Chancen. „Ein Restrisiko bleibt wohl bestehen. Elena Waggermayer, die inzwischen nach Laboe umgezogen ist, und als Bürokauffrau im Hotel Wochenenddienst schieben muss, war auch für einen Einsatz nicht vorgesehen. Im Notfall muss sie allerdings kommen. Die Situation um das Auf und Ab mit Nina ist für beide Seiten wirklich nicht einfach, aber ich halte unbedingt zu ihr. In der Vorrunde fehlte Nina gegen den TV Busenbach auch, und wir unterlagen nur knapp 4:6. Sarah de Nutte feierte gerade bei den Ungarn-Open gegen Zhou Yihan aus Singapur, als Nummer 62 der Weltrangliste, einen schönen Erfolg, der ihr Selbstvertrauen sicher gesteigert hat“, berichtet Lingens.

Andrea Todorovic steht vor Mammutprogramm  

Die Serbin Andrea Todorovic tritt in der Rückrunde offiziell als Nummer eins der TuS-Verbandsliga-Reserve an. Nach einer 3:9-Hinrundebilanz im oberen Paarkreuz wurde diese Umstellung möglich. Kraft, Ausdauer und eine gute Kondition benötigt die 22-Jährige, die am Freitagabend in der zweiten Mannschaft, am Sonnabend, ab 14 Uhr, gegen Busenbach, am gleichen Abend nochmals in der Verbandsliga, und am Sonntag in Bingen kaum zum Luftholen kommen wird. „Da unser zweites Team auch im Abstiegskampf steckt, machen wir von dieser Möglichkeit Gebrauch. In der Hinserie trugen Shamini Kumaresan und Elena auch zur Unterstützung bei. Falls Nina wider Erwarten doch nicht spielt, kann uns diese Umstellung speziell gegen Busenbach zum Nachteil werden. Andrea war oben in der Lage gegen unsere langjährige Spielerin Jessica Göbel zu punkten, auf die wir uns natürlich auch freuen und sie herzlich willkommen heißen werden. Um in diesem Fall ein gutes Ergebnis zu erzielen, wäre schon ein Remis für uns Gold wert, dann benötigen wir von Andrea und Katharina Michajlova aber wohl ein 4:0“, kalkuliert Lingens.

Der Sieg gegen den LTTV Leutscher Füchse 1990 am vergangenen Wochenende wurde bei den Busenbacherinnen gleichzeitig mit dem sicheren Klassenerhalt verbunden, doch Göbel sagte schon gleich im Anschluss: „Wir lassen auf keinen Fall die Zügel schleifen. Auch gegen Bad Driburg und in Schwabhausen werden wir unser Bestes geben.“ Im ersten Vergleich stürmten die Baden-Württembergerinnen zu einem 4:0-Vorsprung, ehe die Fünf-Satz-Siege von Waggermayer und Michajlova die Lebensgeister beim Neuling weckten. Jennie Wolf, Nummer vier beim TV, blieb im finalen Einzel cool und wandelte gegen Waggermayer noch einen deutlichen Rückstand in einen Sieg um. „Ich glaube, dass sich beide Teams auf Augenhöhe befinden, und ich freue mich sehr auf das Spiel“, erklärt Göbel.  Auch die ehemalige Ligasprecherin Tanja Krämer plagt sich mit einigen gesundheitsbedingten Wehwehchen herum, aber nach der Absage zum Final Four schleppt sich die Nummer zwei über die Runden. „Deshalb war ich auch froh, dass ich mit zwei Punkten gegen Leipzig mein Soll erfüllen konnte. Wir wollen auch in Bad Driburg gewinnen, ich bin jedoch gespannt, welche Aufstellung uns der Gegner präsentiert. Und mit Nina hätte ich nach der Niederlage bei der Deutschen Meisterschaft 2014 noch eine Rechnung offen“, berichtet Krämer.

Bingerinnen wollen unbedingt nachlegen

Die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim kann sich gut in die phasenweise ungewisse Lage der Gäste vom TuS Bad Driburg versetzen, denn die Niederländerin Britt Eerland fiel sechs Spiele mehr oder weniger komplett aus. Dass die Zahl sechs aber auch durchaus etwas Positives bedeuten kann, zeigen die 12:0 Punkte in Serie des Tabellendritten aus den letzten Begegnungen. Da die TTG zumindest sporadisch auf die Nummer zwei im Doppel zurückgreifen konnte, glückte in der Vorrunde beim TuS ein wichtiges 2:0. „Ihren grippalen Infekt hat Britt überstanden, und auch im Training macht sie gute Fortschritte, sodass sie nicht wie im Hinspiel ihr Einzel kampflos abgeben muss. Wir waren auch die erste Mannschaft, die gegen Bad Driburg in Topbesetzung spielte, also mit Nina und der Inderin Kumaresan. Aktuell gleicht die Aufstellung wohl eher einer Wundertüte, aber wir schauen auf uns und wollen gewinnen. Unser Ziel ist es, in der Tabelle oben dran zu bleiben. Ich bin mehr als zufrieden, dass wir unsere Verletzungsphase und den Ausfall von Dana Cechova durch ihre Schwangerschaft, der jungen Familie geht es übrigens blendend, so hervorragend gemeistert haben“, meint TTG-Vorsitzender Joachim Lautebach.

Text: Martina Emmert
Fotos: Holger Straede
 

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