Nina Mittelham ist die Königin von Europa

Vom 12. Juli bis zum 21. Juli liefen im tschechischen Ostrava die Jugend-Europameisterschaften 2013 statt. In insgesamt vier Wettbewerben war unsere 16-jährige Nina Mittelham am Start. Die Internatsschülerin aus Düsseldorf konnte am Ende in jedem Wettkampf eine Medaille mit nach Hause nehmen.

Als erstes stand der Mannschaftswettbewerb auf dem Terminplan. Zusammen mit Theresa Kraft (TV Busenbach), Chantal Mantz (SV Kolbermoor), Yuko Imamura (TTVg Kleve) und Yuan Wan (TTVg Kleve) konnte Nina Mittelham die Gruppe mit drei Siegen locker überstehen. Im Achtelfinale konnte man einen nie gefährdeten 3:0-Sieg gegen Portugal feiern und es folgte ein 3:1 Sieg im Viertelfinale gegen Russland. Hier musste sich nur Chantal Mantz vom SV Kolbermoor im fünften Satz gegen Svetlana MOKHNACHEVA geschlagen geben. Im Halbfinale wartete dann die Mannschaft aus Serbien auf die deutschen Mädchen die von Bundestrainer Tobias Kirch betreut wurde. Aber auch dieses Spiel wurde ohne Probleme mit 3:0 gewonnen, sodass man im Finale der Jugendeuropameisterschaften stand. Hier ging es dann gegen Rumänien. Im Vergleich zu den Erfolgen im Viertelfinale gegen Russland (3:1) und in der Vorschlussrunde gegen Serbien (3:0) stellte der Bundestrainer seine Mannschaft um. Hinter Nina Mittelham wurde diesmal Chantal Mantz an Position zwei aufgeboten, Theresa Kraft anstelle von Mantz an Nummer drei gestellt. Und das hatte seine Gründe. Kraft weist gegen Bernadett Balint die bessere Bilanz als Mantz auf. Außerdem traute Kirch Chantal Mantz durchaus Chancen zu, Irina Ciobanu zu besiegen. Doch die Rechnung ging nicht auf. Nina Mittelham musste sich gegen Irina Ciobanu in vier Sätzen geschlagen geben. Es folgte eine Niederlage von Chantal Mantz gegen Bernadette Szocs in drei Sätzen.
Als im dritten Spiel Theresa Kraft gegen Bernadett Balint schon mit 9:11, 12:10 und 6:11 zurücklag, sah es nach einem schnellen Ende aus. Doch dann kam die Wende. Die 17-Jährige erspielte sich sowohl im vierten als auch fünften Durchgang einen 8:0-Vorsprung. Beide Sätze entschied die Busenbacherin danach mit 11:3 für sich und gewann das Spiel im fünften Satz. Das letzte Spiel im Finale fand zwischen den zwei Topspielerinnen Nina Mittelham und Bernadetta Szocs statt und die Deutsche fand nicht gut in die Partie. Der erste und zweite Satz ging an die 17-jährige Rumänien. Erst im dritten Durchgang konnte Nina Mittelham zeigen was sie kann, indem sie diesen Satz mit 11:3 gewinnen konnte. Leider ging der vierte Satz mit 10:12 verloren, sodass die ganze Mannschaft sich über die Silbermedaille freuen konnte.

Nur ein Tag später hat der nächste Wettbewerb begonnen. Zusammen mit Kilian Ort spielte Nina Mittelham das gemischten Doppel, den sogenannten Mixed-Wettbewerb. Ein unglaubliches Doppel spielten die beiden deutschen Talente, denn bis zum Finale gab man keinen einzigen Satz ab. Im Finale gegen Jakub Seibert und Karolina Mynarova aus Tschechien wurde der erste Satz mit 9:11 verloren. Die drei nächsten Sätze konnten Kilian Ort und Nina Mittelham gewinnen, sodass die beiden deutschen Talente die neuen Europameister im gemischten Doppel sind. Im normalen Doppelwettbewerb trat die 16-jährige Gymnasiastin mit Theresa Kraft vom Erstligaverein TV Busenbach an den Start. In der ersten Runde musste das deutsche Doppel gegen die Finnen Anna Kirichenko und Elli Rissanen ihr Zusammenspiel unter Beweis stellen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und den ersten verlorenen Satz zeigten die Beiden ihren Gegnerinnen wo es lang geht und gewannen die nächsten drei Sätze in Folge. Damit war man in der 2. Runde angekommen. Dort trafen die beiden Rechtshänder auf unser Nachbarland Belgien. Die Gegnerinnen hießen Anne Chatherine Godefroid und Marie Maesen und die Partie konnte ohne Probleme in drei Sätzen gewonnen werden. Aber so leicht sollte es nicht weiter gehen, denn schon die nächste Runde wurde zur Zitterpartie.
Gegen Pauline Chasselin und Laura Pfeffer aus Frankreich ging es bis in den entscheidenden fünften Satz. Dort setzte sich das deutsche Duo am Ende mit 17:15 durch und zogen ins Viertelfinale ein. Hier wartete Katsiaryna BARAVOK aus Weißrussland und Mateja Jeger aus Koatien. Nach anfänglich gebundenen  Händen und den ersten verlorenen Satz lief es für Theresa Kraft und Bad Driburgs Nina Mittelham besser. Die darauffolgenden Sätze konnten mit 11:8, 11:7 und 11:9 gewonnen werden und somit das Duo ins Halbfinale ein. Mit dem Einzug war auch eine Medaille schon sicher! In der Runde der letzten Vier traf man auf das an eins gesetzte Doppel Bernadette Szocs und Irina Ciobanu aus Rumänien. Überraschender Weise konnte das Doppel ohne Probleme in drei Sätzen klar gewonnen werden und somit war der Europameistertitel zum Greifen nah. Im Finale traf man dann auf Bernadett Balint aus Rumänien und Nicole Trosman aus Israel. Nachdem das Duo aus Deutschland den ersten Satz knapp mit 11:9 gewonnen haben, waren die nächsten Beiden kein Problem mehr. Satz zwei wurde mit 11:5 und Satz drei wurde mit 11:3 gewonnen und somit durften sich Theresa Kraft und Nina Mittelham Europameister im Mädchen-Doppel 2013 nennen.

Im Einzelwettbewerb musste Bad Driburgs Nina Mittelham durch ihre Setzung in der dritten Runde an den Start gehen. Hier wartete Ipek Karahan aus der Türkei auf die Zweitligaspielerin. Die erste Hürde konnte ohne Probleme mit 4:0 überfolgen werden und in der vierten Runde ging es dann gegen Linda Bergström aus Schweden. Aber auch die Partie konnte Mittelham ohne Probleme in vier Sätzen gewinnen. Im Achtelfinale ging es dann gegen Olga Bliznet aus Moldawien. Durch das starke Vorhandtopspiel konnte Nina Mittelham auch in diesem Spiel ihre Überlegenheit ausspielen und gewann die Partie ebenfalls ohne Satzverlust. Sollte die 16-jährige Internatsschülerin ihre nächste Partie gegen Katsiaryna BARAVOK aus Weißrussland gewinnen wär das Halbfinale erreicht und somit eine Medaille sicher. Die ersten beiden Sätze konnten mit 11:4 und 11:7 noch leicht gewonnen werden, aber auch der dritte Satz wurde noch knapp mit 14:12 gewonnen Der vierte Satz ging mit 11:6 an Weißrussin. Durch konzentrierte und knallharte Vorhandtopspins konnte der nächste Satz ohne Probleme mit 11:5 gewonnen werden und somit war der Einzug ins Halbfinale geschafft. Der nächste Gegner war auch wohl der größte Brocken bei der Europameisterschaft in Ostrava. Es ging gegen die Vorjahressiegerin Bernadetta Szocs und die ist seit vier Jahren bei den Europameisterschaften ungeschlagen. Damals verlor sie im Schülerinnen Finale gegen Petrissa Solja. Nina Mittelham ließ sich von dieser Statistik nicht beeindrucken und gab sich schon vor dem Match selbstbewusst: "Ich denke schon, dass Szocs vor mir Angst hat und lieber eine andere Gegnerin im Halbfinale hätte." Wenn es so war, hatte die Rumänin offensichtlich allen Grund dazu. Denn die Klatsche, die sie sich in der Vorschlussrunde gegen die Deutsche abholte, war in der Deutlichkeit wohl von niemandem erwartet worden: Mit 4:0 zog Mittelham ins Finale ein.  Im Endspiel wartete Lea Rakovac auf sie, die in der Europarangliste punktgleich mit ihr auf Platz zwei rangiert. Wer aus diesem Grund auf einen ausgeglichenen Sieben-Satz-Krimi gehofft hatte, wurde allerdings enttäuscht. Die Kroatin, die zuvor Yuan Wan aus dem Weg geräumt hatte, konnte nur den ersten Satz für sich verbuchen, bevor Mittelham zu ihrem finalen Endspurt dieser Jugend-EM ansetzte. Die Goldmedaille, die sie holte, war die erste im Mädchen-Einzel seit zwölf Jahren.
 

Zusammengefasst konnte Nina Mittelham die erfolgreichste Teilnehmerin bei der Jugend Europameisterschaft im Tschechischen Ostrava sein. Im Einzel, Mixed und im Doppel darf sie sich Europameisterin nennen. Im Mannschaftswettbewerb konnte sie mit ihren Mädels die Silbermedaille gewinnen.

Wir sind sehr stolz und gratulieren recht herzlich zu diesem Erfolg!

 

Fotos: Steinbrenner (DTTB)

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